Der wachsende Müll, Dreck, der Vandalismus und illegale Abfallentsorgung auch im Grüngürtel ärgern immer mehr Menschen in Frankfurt. Bei der letzten großen Seniorenbefragung haben 59 Prozent der Befragten beispielsweise die Verschmutzung und den Vandalismus im ÖPNV beklagt. Dies und die immer häufigere Funktionsuntüchtigkeit der Rolltreppen beeinträchtigen alte Menschen sehr in ihrer Alltagsmobilität. Mit reiner Müllentfernung ist dem Problem nicht Herr zu werden: es müssen neue Strategien der Müllvermeidung ergriffen werden. Aus diesem Grund hatte die Senioren Union die Leiterin der Stabsstelle Sauberes Frankfurt, Claudia Gabriel, am 4. Februar 2020 eingeladen, über ihre Arbeit für eine saubere Stadt zu berichten.
Es seien vor allem Faulheit, Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und mangelndes Verantwortungsbewusstsein, die Menschen dazu veranlassen, ihren Müll acht- und rücksichtslos in der Landschaft zu entfernen. Dem sogenannten „Littering“ - das Fallenlassen von Kippen, Kaffeebechern und dergleichen – müsse man, so Gabriel, vor allem mit Information und Aufklärung begegnen. Es sei wichtig, die Menschen emotional in die Verantwortung zu nehmen. Im Rahmen der neuen Initiative „cleanffm“ werden 21 Sauberkeitsbotschafter, 15 Parkwächter, 11 zusätzliche Reinigungskräfte und 739 gut sichtbare grüne Abfallkörbe die bisherigen Bemühungen verstärken. Claudia Gabriel erläuterte auch die Maßnahmen gegen illegalen Sperrmüll, so z.B. durch quartiersweisen Abtransport und versicherte, dass auch die speziellen Reinigungskräfte in den Stadtteilen weiterhin erhalten bleiben. Dass ein Zigarettenstummel bis zu 40 Liter Grundwasser verschmutzt und ein weggeworfener Kaugummi 5 Jahre erhalten bleibt, macht die Wichtigkeit des Themas für den Schutz der Umwelt deutlich. „Die Tatsache, dass Frankfurt jährlich um 10 000 Einwohner wächst führt dazu, dass sich immer mehr Menschen im öffentlichen Raum aufhalten. So falle auch immer mehr Unrat an,“ betonte Frank Goldberg, stellv. Vorsitzender der SU. “Deshalb müssen die Reinigungsintervalle und die Verfolgung von Müllsündern verstärkt werden“, so Goldberg. „Es ist wichtig eine so kompetente Vorkämpferin für mehr Sauberkeit in Frankfurt zu haben, und wir freuen uns, über die Ausweitung entsprechender Aktivitäten,“ bedankte sich Frank Goldberg für den sachkundigen Vortrag und ergänzte augenzwinkernd,„ auf die in der Diskussion einbrachte Idee „alten Kaugummi zu Schuhsohlen zu recyceln“ werden wir von der Senioren Union Frankfurt ein Patent anmelden.“ Text: Frank Goldberg