Deutliche Kritik übt die Frankfurter Senioren-Union der CDU an dem Vorhaben von Oberbürgermeister Peter Feldmann, das Presse- und Informationsamt (PIA) auf seine Person hin neu auszurichten. „Dass der langjährige und angesehene Leiter des PIA, Nikolaus Münster, vorzeitig in den Ruhestand geht, weil er mit den Plänen des Oberbürgermeisters offensichtlich nicht einverstanden ist, ist ein bedenkliches Signal“, stellt die Vorsitzende der Senioren-Union, Stadtverordnete Erika Pfreundschuh, fest.
Frühere Oberbürgermeister hätten aus gutem Grund auf ein ordentliches Maß an Unabhängigkeit des PIA geachtet. Nun aber dränge sich der Verdacht auf, dass das Amt für Kommunikation und Stadtmarketing, in dem das PIA aufgehen werde, nach Wunsch des Oberbürgermeisters weniger der Stadt dienen soll als ihm persönlich und auf sein Kommando zu hören habe. Schon länger gebe es Unmut darüber, dass der Oberbürgermeister das PIA dazu missbrauche, sich selbst ins Licht zu setzen. Feldmann verstehe sein Amt nicht als OB (Oberbürgermeister), der die Stadt mit Kenntnis und Ideen in ihrer Entwicklung voranbringt, sondern als BO (Begrüßungsonkel), der vor allem als nett erscheinen wolle und sich deshalb am liebsten bei Begrüßungen, Ehrungen und Hausbesuchen sehen lasse. Von wirklicher Arbeit und wegweisenden Vorschlägen für die Stadt gebe es bei ihm nichts zu berichten. „Und nun droht erst recht, dass das neue Amt vor allem der persönlichen Imagepflege des Oberbürgermeisters zu dienen hat“, befürchtet Pfreundschuh.