Das Bild des Alters hat sich positiv gewandelt
Alfons Gerling, stellvertretender Bundesvorsitzender der Senioren-Union, berichtet über die Ergebnisse des vierten Deutschen Alterssurvey, mit dem in regelmäßigen Abständen die Lebenssituation und -entwicklung älterer Menschen untersucht wird. "Das Ergebnis dieser Studie kann uns alle optimistisch stimmen: Die Mehrheit der älteren Menschen ist zufrieden, bei guter Gesundheit und kann sich auf die Unterstützung ihre Familie verlassen. Vor allem hat sich das Bild vom Alter über die Jahre zum Positiven gewandelt", stellt Gerling fest.
Die repräsentativen Studien des Deutschen Zentrums für Altersfragen wurden 1996, 2002, 2008 und zuletzt 2014 angelegt, so dass neben der aktuellen Situation der älteren Generation auch eine Entwicklung abgelesenen werden kann. Als wichtigste Langzeitstudie in diesem Bereich bietet der Deutsche Alterssurvey eine verlässliche Datengrundlage und Handreichung für die Politik, auf deren Basis auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft reagiert werden kann. Vor allem finden sich in der Untersuchung auch viele der Forderungen wieder, die die Senioren-Union in Bezug auf Altersbild, Wohnen im Alter, Arbeitsmarktsituation und Vermeidung von Altersarmut gestellt hat.
"Erfreulich ist, dass der Anteil der älteren Erwerbstätigen deutlich zugenommen hat", urteilt der stellv. Bundesvorsitzende der Senioren-Union und langjähriger ehemaliger Landtagsabgeordneter aus Frankfurt. In der Altersgruppe der 54- bis 65-jährigen zeigt sich dies mit einem Anstieg von 20 Prozent am deutlichsten. Und dabei handelt es sich überwiegend nicht um Menschen, die aus wirtschaftlicher Not arbeiten müssen, sondern um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die gerne arbeiten möchten und – dies zeigt der Alterssurvey ebenso – die sich den Anforderungen, die der Beruf an sie stellt, genauso gewachsen fühlen, wie jüngere Arbeitnehmer. Darüber hinaus engagieren sich viele Ältere bei der Betreuung ihrer Enkelkinder oder der Unterstützung eines gesundheitlich eingeschränkten Familienmitglieds. Die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgetätigkeiten gelingt dabei zunehmend besser.
Auch um die soziale Eingebundenheit älterer Menschen ist es gut bestellt. Der Familienzusammenhalt ist größer als man es vielleicht erwartet hätte. Die meisten Seniorinnen und Senioren leben in intakten und konfliktfreien Familienbeziehungen, wobei auch dem Freundes- und Bekanntenkreis eine zunehmende Bedeutung zukommt. Auch der Kontakt zu den Kindern, die häufiger als früher weit weg wohnen, ist trotz der zu überwindenden Entfernung stabil geblieben.
Insbesondere ist erfreulich, dass die Studie ergeben hat, dass ältere Menschen nicht in besonderem Maße von Armut betroffen. Es ist laut Alterssurvey in diesem Bereich „keine besorgniserregende Entwicklung“ zu beobachten. Zudem wohnen 61,6 Prozent der älteren Menschen in der eigenen Immobilie und hier sind die Zahlen insbesondere bei den 70- bis 85-jährigen angestiegen – auch dies ein Faktor, der dazu beiträgt, Altersarmut zu vermeiden. Dreiviertel der älteren Menschen empfinden zudem ihr Wohnumfeld als ausreichend mit Einkaufmöglichkeiten und ärztlicher Versorgung abgedeckt sowie gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Der vierte Deutsche Alterssurvey zeigt insgesamt eine positive Entwicklung der Lebenssituation älterer Menschen. Wir als Senioren-Union werden auch weiterhin dazu beitragen, dass dies auch in der kommenden Zeit und für zukünftige Generationen so bleibt. Wir dürfen aber auch die Menschen nicht vergessen, für die dieser positive Trend nicht gilt, und die in problematischen Lebensverhältnissen leben. Auch hier werden wir uns für weitere Verbesserungen einsetzen.